April 2025

♦ Hainsfarth ♦ Kirschblüte ♦ Weltwald ♦

Das geht ja schon gut los …

Nun ist es amtlich. Der vergangene Monat war nach Daten des EU-Klimadienstes Copernicus der wärmste März in Europa seit Aufzeichnungsbeginn. Die Durchschnittstemperatur auf dem Kontinent lag bei 6,03 Grad und damit 2,41 Grad über dem Durchschnitt der Vergleichsperiode von 1991 bis 2020, wie Copernicus mitteilte.

Außerdem war es bisher viel zu trocken, sodass der Bodensee einen Tiefststand erreicht hat und viele Schiffe auf dem Rhein wegen des niedrigen Pegelstandes zum Teil nur noch mit einem Viertel der maximalen Nutzlast beladen werden können. Wenn es nicht bald vernünftig regnet wird die Rheinschifffahrt noch mehr reduziert, wenn nicht sogar eingestellt werden müssen.

Auch auf die Gefahr hin, dass ich mich wiederhole: Der Klimawandel lässt sich nicht mehr aufhalten.

Aber egal, der Klimawandel hat auch seine guten Seiten. So konnte ich an meinem 71sten Geburtstag, nach einem reichhaltigen türkischen Brunch im Mekan, auf der Terrasse bei herrlichem Sonnenschein Kaffee und Kuchen genießen.

Außerdem gab es noch ein super Essen im Mitani, einem japanischen Restaurant zu Ehren von Bens Geburtstag. Ein sehr gutes japanisches Restaurant, mit authentischer Küche. Es war mindestens so gut wie ich das Essen in Japan in Erinnerung hatte.

In dieser Woche waren wir auch noch mit Quini, Ellens Enkeltochter, im Zirkus Baldoni in Oberhaching, wo sie dann auf einem Pony reiten durfte.

Das war alles ganz schön, aber es ist nichts Aufregendes passiert.

Für mich ist es wieder mal Zeit nach Hainsfarth zu fahren.

In Hainsfarth brach der Frühling mit brachialer Gewalt über uns herein. Das Wetter war Klasse, alles begann zu sprießen und zu grünen. Schmetterlinge erwachten zum Leben, die Bienchen summten herum und die Obstbäume blühten auf. In meinem Garten waren das Pflaumen und Kirschen.

Auch hier gilt: Alles war schön und gut, aber nichts Aufregendes ist passiert.

Auch in Oettingen ist der Frühling erwacht. Der Wohnmobilstellplatz an der Wörnitz, der zu den schönsten gehört die ich kenne, ist schon fast ganz voll bei dem herrlichen Wetter an diesem Wochenende vor Ostern.
In Oettingen gibt es die aus dem Fränkischen kommende Tradition der Osterbrunnen. Alle Brunnen der Stadt werden österlich geschmückt. Da wird auch vor dem Sudkessel, der als Symbol der Brauerei Oettingen auf dem Kreisverkehr vor der Stadt steht, nicht halt gemacht. Zusätzlich zu den ganzen Osterbrunnen gibt es hier also auch einen Ostersudkessel. Na ja, im weitesten Sinne ist so ein Sudkessel ja auch irgendwie eine Art Brunnen 🤪

Und schon ist der halbe April vorbei und das Osterwochenende steht vor der Tür

Sonntag, 20. April 2025, Ostermontag
Schichtwechsel.
Monika kam nach Hainsfarth und ich führ wieder nach München.


21. April 2025, Ostermontag

Schichtwechsel auch in Rom: Der Papst ist gestorben.

Ein bedeutsames Osterfest für die katholische Christenheit. Ironischerweise ist der Papst gestorben gleich nachdem Jesus von den Toten wieder auferstanden ist. Man könnte meinen dies geschah weil Jesus ja nun keinen irdischen Stellvertreter mehr braucht, wo er doch jetzt selbst wieder da ist. Aber es so zu sehen geht wohl etwas zu weit, zumal das auch kurzsichtig gedacht wäre, denn wir alle wissen, dass Jesus uns nach 40 Tagen sowieso wieder verlassen wird um gen Himmel zu fahren und seine Zeit damit verbringen wird zur Rechten seines Vaters zu sitzen.
Wie auch immer, während dieser 40 Tage, inklusive den Novendiales, der neuntägigen Trauerzeit, kann es der Kirche gelingen rechtzeitig einen neuen Papst zu finden, falls sich die durchaus streitbaren Kardinäle auf eine Person einigen können. Entsprechend der über tausendjährigen Tradition beginnt das Konklave heuer zwischen dem 5. und 10. Mai (15 – 20 Tage nach dem Tod des Papstes). Nicht zu unterschätzen ist der Einfluss der US amerikanischen Regierung. Immerhin war der US Vizepräsident JD Vance noch in Rom und dem sterbenden Papst noch etwas ins Ohr geflüstert. Man darf gespannt sein wie sich das auf die Papstwahl auswirken wird.

Donnerstag, 24. April 2025
Heute waren wir von Hans-Erik zum Essen eingeladen und zwar im Wöllinger, Nähe Luise-Kiesselbach-Platz, das seit geraumer Zeit einen neuen Pächter hat. Das ist jetzt eine richtige Bayerische Wirtschaft mit einer Speisekarte wie sie sein soll und mit vernünftigen Preien. Ich war begeistert. Kritiker sagen die Speisekarte sei etwas fleischlastig, aber für die gibt es ja mehr als genügend Lokale in München mit vegetarischen und veganen Köstlichkeiten aus aller Welt. Aber lasst mich mich halt meine Schweinshaxe und andere Schmankerl der lokalen Küche genießen ohne dass ich mir ein schlechtes Gewissen machen muss.

Wochenende 26./27. April 2025
Unser jährlicher traditioneller Ausflug zur Kirschblüte in die fränkische Schweiz. Entgegen den Vorhersagen des Kirschblütenbarometers der fränkischen Schweiz waren die Vollblüte schon längst vorüber und nur noch vereinzelt gab es reich blühende Bäume. Wir wussten, dass wir eigentlich schon zu spät dran waren, vermutlich wollen die noch ein paar Touristen anlocken, die die Kirschblüten sehen wollen. Ich hab tags darauf ins Internet geschaut und siehe da, da stand jetzt dass die Vollblüte vorbei ist. So schnell kanns gehen😟.

Nach der Kirschblüte fuhren wir dann zum Weltwald in den Freisinger Staatsforsten. Jeder weiß natürlich, dass man in den Staatsforsten sowie in allen deutschen Wäldern nicht übernachten, geschweige denn campen darf. Um die Mittagszeit wurden wir von einem gesetzstreuen Mitbürger, der seinen Hund zum Scheißen in den Wald führte, darauf aufmerksam gemacht. Es ist lobenswert, dass es immer noch freundliche Zeitgenossen gibt, die einen bereits vorab darauf aufmerksam machen was man eventuell alles falsch machen könnte und dadurch zu einem subversiven kriminellen, für die Gesellschaft nutzlosem Element mutieren könnte. Ist es eigentlich erlaubt, dass man Hunde zum Scheißen in den Wald schickt? Egal, wir haben natürlich nicht gecampt.

Die Freisinger Forstbehörden bauen seit über 40 Jahren den Wald in ihrem Einflussbereich um in einen stabilen Wald mit hohem Laubbaumanteil. Die Fichtenmonokulturen sind verschwunden und die ursprünglich hier beheimateten Tannen nehmen wieder zu. Westlich von Freising liegt der Weltwald. Die Anlage des Weltwaldes hat mich begeistert und fasziniert. Es werden dort Bäume und Sräucher aus der ganzen Welt angepflanzt, soweit sie halt winterfest sind und in unserem Klima gedeihen können. Das ganze ist nach Kontinenten gegliedert und weitgehend naturbelassen. Derzeit gibt es dort an die 300 Baumarten aus aller Welt, etwa 600 sollen es noch werden. Ein wunderbares Arboretum!

Das Botanikum:
Im Zentrum des Weltwaldes befindet sich ein Schaugarten der Gehölze: das Botanikum. Ein absolutes Muss! Zumindest mich hat das begeistert.

Während auf der großen Fläche des Weltwaldes vorwiegend Bäume, in bestandsbildender Form,  angebaut werden, sind im Botanikum auch Sträucher,  Zwergsträucher und kletternde Gehölze berücksichtigt. Ganz anders als in Waldbeständen, sollen die Bäume hier nur geringe Höhen erreichen und wieder zurück geschnitten oder ersetzt werden, sobald ihre Blätter nicht mehr für Studienzwecke zugänglich sind.

Die Auswahl der über 200 Arten umfasst:

  • heimische Bäume und Sträucher,
  • frostharte Baumarten des Mittelmeerraums,
  • ausgewählte Baumarten aus Nordamerika und Asien,
  • einzelne Arten der südlichen Hemisphäre.

Die spezielle Wegeführung und Anordnung der Pflanzungen dieses Schaugartens erlaubt eine Wanderung durch die botanische Systematik und Stammesgeschichte der Gehölzflora (Stand: STRASBURGER; 2009).
Anmerkung der Redaktion: Strasburger ist wohl das Standardwerk was Lehrbücher über Pflanzenwissenschaften betrifft.

Auf dem Bild rechts bewundert Ellen einen der berühmten Redwoods oder Sequoia, auch bekannt als Riesenmammutbaum. Wenn man bedenkt dass diese Bäume bis zu 95 Meter hoch werden und einen Stammesumfang von über 30 Meter erreichen können handelt es sich bei diesem Exemplar bestenfalls um ein Baby.

Abschließend bleibt zu bemerken, dass wir wegen Zeitmangels nur einen kleinen Teil des Weltwaldes gesehen haben. Wir müssen also noch mindestens einen weiteren Besuch einplanen.

So, das war noch ein schönes Wochenende bevor ich mich wieder auf den Weg nach Hainsfarth machen durfte.

Zum Abschluss noch ein Foto von Lena und Lily am Strand von Littlehampton. Es hat schon was, an der Küste wohnen und aufwachsen zu dürfen.
Und Dank des Klimawandels ist das Wetter in England ja auch nicht mehr so schlecht.

April 2025

♦ Hainsfarth ♦ Kirschblüte ♦ Weltwald ♦

8 Kommentare
  1. Gerd
    Gerd sagte:

    Hallo Johann, ganz kurz, habe mich heute direkt an die SWM Versorgungs GmbH per Email gewendet, da sich unsere Hausverwaltung wegen eines Fernwärmeanschlusses mit der Begründung, dass wir uns doch an unsere Nachbarn wegen einer Genehmigung, einer Fernwärmeleitung durch ihr Grundstück selber wenden sollen, abwimmeln hat lassen. Dann ist nichts mehr geschehen und Kopien hat mir Frau Scherf verweigert, hätte mich gerne darauf bezogen. Habe aber Kopien für das Baureferat und für das Rathaus beigefügt. Für mich und viele andere Eigentümer, wäre ein Fernwärmeanschluss wichtig, wie siehst du das?
    Viele Grüße
    Gerd.
    Ps. werde dich über die Nachricht informieren und wenn du Kontakte zur Stadt hast, immer gerne, man kann ja nie wissen.

    Antworten
    • Johann
      Johann sagte:

      Hallo Gerd
      Fernwärme finde ich grundsätzlich sehr gut.
      Ich habe aber keine Ahnung ob das bei uns gemacht werden kann oder ob die Stadt die Leitungen bis zu uns verlängern würde, denn die versorgen ja die Nachbargebäude bereits mit Fernwärme. Aber wieso eigentlich nicht?
      Wir telefonieren!
      Grüsse, Johann

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  2. Ellen
    Ellen sagte:

    My son Nico told me that all over Germany it is allowed to park and sleep ANYWHERE (but just for some hours), because the police do not want you to drive when you are tired. Is this true? Well, the friendly citizen was just jealous because we were preparing a 3-course gourmet meal in the camper and when he smelled it, he (and his dog) were hungry 😉

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    • Johann
      Johann sagte:

      Yes, he maybe was hungry and jealous and he felt very important.
      But anyhow: ANYWHERE is definitely wrong. If you need to park overnight because you are too tired to drive, you need to do that in places where it is not generally forbidden. To stay overnight in a motorhome i Germany outside designated areas is somewhat tricky. I stayed overnight in many places where it is not explicitly allowed. I always check with my „Bauchgefühl“.

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  3. Andrea
    Andrea sagte:

    Dear Fellow Double Gramp
    Du solltest Dich in Mailprophet umbenennen, ich sage nur Papstwahl 🤣
    Ansonsten genieße ich immer Deine einsichtsreichen und klasse formulierten
    Ausführungen

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    • Johann
      Johann sagte:

      Hi Andi
      Es freut mich, dass du päpstliche Angelegenheiten und Belange nicht uninteressant findest.
      Glaub mir, der Mai hat ein noch größeres Potential was päpstliche Aktivitäten betrifft.
      Bis die Tage, Johann

      Antworten
  4. Andre
    Andre sagte:

    Thank you for sharing your world-renowned adventures.
    The world forest sounds intriguing to say the least.
    Danke mein Freund

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