Dezember 2024

Sonntag, 1. Dezember 2024, 1. Advent
Jeder der die Hoffnung hegte, Weihnachten könnte in diesem Jahr vielleicht etwas ruhiger ausfallen, wurde bitter enttäuscht. Der erste Advent erinnert schonungslos daran, dass wir uns unaufhaltsam Weihnachten nähern. Das Obst des Grauens¹), die Rosinen und Sultaninen, tauchen wieder vermehrt in Kuchen, Christstollen sowie anderem Gebäck und sogar im Sauerbraten auf. Der Einzelhandel unternimmt große Anstrengungen damit wir permanent an die Festtage und die damit verbundene Verpflichtung zum Konsum erinnert werden. Seit Wochen schon sind Nikoläuse, Lebkuchen und sonstige Weihnachtsartikel in den Supermärkten und Geschäften erhältlich. Der Onlinehandel bombardiert uns mit Black Week und Black Friday und allen möglichen Rabattaktionen. Egal wo man hinkommt wird man mit „last Christmas“, „Jingle Bells“ und anderen weihnachtlichen Ohrwürmern zugedröhnt. Übrigens, die Advents- und Weihnachtszeit nennt man bei uns die „stade Zeit“.

Wie recht Karl Valentin doch hatte:
„Wenn die staade Zeit vorbei ist, wird’s auch wieder ruhiger“.

¹)  Diesen Ausdruck habe ich im Radio von einem Comedian gehört, dessen Name mir aber entfallen ist.
Übrigens: Wusstet ihr, dass Rosinen für Hunde tödlich sind? Frisst ein Hund 3g pro 1Kg Körpergewicht, also ein Hund mit 10Kg Gewicht 30g, führt das unweigerlich zum Tode. Welcher Stoff in den Rosinen dafür verantwortlich ist wissen die Wissenschaftler noch nicht.

Freitag, 6. Dezember 2024, Nikolaus
Heute waren wir wieder zum alljährlichen Weihnachtsessen von Karl und Heidi nach Forchheim in das Restaurant Altes Zollhaus eingeladen. Wie immer war das ein kulinarisches Ereignis der Spitzenklasse. Vorher trafen wir uns auf dem Christkindlmarkt auf einen Glühwein. Oder zwei.
Heidi kenne ich schon seit etwa 40 Jahren. Sie war eine Arbeitskollegin bei Keithley Instruments. Ihren Man Karl habe ich dann später kennengelernt und ich habe nach meinem Renteneintritt noch ein bisschen für seine Firma gearbeitet und wir sind bis jetzt befreundet.
Das war vielleicht das letzte Essen dieser Art, da Karl nun einen Nachfolger gefunden hat der die Firma übernimmt. Nach einer gewissen Übergangszeit geht er nun endlich auch in den Ruhestand.

Sonntag, 8. Dezember 2024, 2. Advent
Ursel und Klaus haben es gewagt ihr Domizil auf Teneriffa für eine Woche zu verlassen und in das vom vorwinterlichen Sauwetter heimgesuchte München zu kommen. Wenn das mal kein Fehler war. Selber Schuld. Wir wurden heute von den beiden zu einem wunderbaren Essen in den Rabenwirt (Pullach) eingeladen. Es war wie immer köstlich.

Anschließend waren Ellen und ich noch beim Bowling mit Nico und Aylin mit Kindern. Ich habe das schon lange nicht mehr gemacht, habe aber trotzdem den einen oder anderen Pin (so heißen beim Bowling die Kegel) umgenietet. Die kleine Quini hat hat, natürlich mit tatkräftiger Unterstützung, ihre ersten Bowling Erfahrungen gemacht.

Seit dem Jahr 2000 herrschte Baschar al-Assad mit Hilfe Russlands und des Irans brutal über sein Volk in Syrien. Nun wurde er quasi über Nacht vertrieben und seine Truppen sind geflohen. Er selbst, der sein Volk brutal unterdrückt hat und für den Tod von einer Viertelmillion Menschen verantwortlich ist, hat in Moskau Asyl aus humanitären Gründen bekommen. Dann hat Putin ja einen Gleichgesinnten mit dem er es sich abends am Kaminfeuer gemütlich machen kann um sich mit ihm über die undankbaren Untertanen auszutauschen. Die Iraner haben auch das Land verlassen und die Russen sind überfordert, weil sie ihre Kräfte für den Ukrainekrieg brauchen. Die sogenannten Rebellen, wer immer das auch ist, haben nun die Macht übernommen.
Ich fürchte, dass der islamische Staat wieder an Einfluss gewinnt und dass Dank Erdogans Unterstützung der Islamisten schlechte Zeiten für die Kurden in Syrien kommen werden. Man kann gespannt sein wie sich die Situation in Syrien weiter entwickelt.

Montag, 9. Dezember 2024
Monika hatte fälschlicherweise gedacht, daß ich gestern schon kommen würde und hat deshalb umso mehr in Hainsfarth schon sehnsüchtig auf die Ablösung gewartet. Sie ist dann bald nach meiner Ankunft wieder nach Hause gefahren. Im Rest der Woche habe ich mir dann irgendwie die Zeit vertrieben. Mit Landschaftsgestaltung im Garten, mit rumräumen und stöbern im Haus, mit Lesen, mit Kochen und was weiß ich noch alles.

Samstag, 14. Dezember 2024
Gestern habe ich im Supermarkt frischen Grünkohl entdeckt. So etwas gibt es bei uns im Süden Deutschlands normalerweise nicht. Ich hab sofort an Grünkohl mit Pinkel gedacht, ein typisch norddeutsches, deftiges Wintergericht, das ich durch eine alte Freundin aus Bremen kennen gelernt hatte. Für die Süddeutschen: Pinkel (auch Pinkelwurst) ist eine geräucherte, grobkörnige Grützwurst, die in Nordwestdeutschland, besonders in der Gegend um Oldenburg und Bremen sowie in Ostfriesland, hauptsächlich zu Grünkohl verzehrt wird. Grützwurst ist auch so ein Wort das bei uns keiner kennt. Muss man auch nicht kennen. Der Metzger hat mich vermutlich deshalb etwas komisch angesehen als ich ihn fragte ob er denn Pinkel hätte. Hatte er nicht. Ich bin dann in Ermangelung dessen auf Kassler und geräuchertes Wammerl ausgewichen. Das Gericht hat uns wohl gemundet und wir taten uns zwei Tage daran gütlich. Für Mom war das etwas Neues, aber es hat ihr geschmeckt.

Sonntag, 15. Dezember 2024, 3. Advent
Der Weihnachtsmarkt in Öttingen, der eigentlich richtig schön ist, fand bereits am 1. Adventswochenende statt und dauerte 3 Tage. Das ist also abgehakt. In Öttingen selbst ist es deshalb wieder ruhiger und nur Wenige verirren sich in die Innenstadt um die Weihnachtsbeleuchtung zu bewundern.

Dienstag, 17. Dezember 2024
Da es in Öttingen ja in diesem Jahr keinen Weihnachtsmarkt mehr gibt, sind wir heute nach Nördlingen zum „Romantischen Weihnachtsmarkt“ gefahren. So wie es aussieht, gibt es auf allen Weihnachtsmärkten mehr oder weniger überall das Gleiche, und natürlich Glühwein und Punsch in allen Variationen. So auch hier. Dieser Markt hat doch immerhin etwa 70 Stände und man kann gemütlich herumspazieren und auch Mom hatte Platz genug mit ihrem Rollator.

Freitag, 20. Dezember 2024
Anderswo ist es es nicht so ruhig und beschaulich wie in Öttingen. Heute raste ein Verrückter mit seinem SUV durch den Magdeburger Weihnachtsmarkt. Die meisten SUV Fahrer leiden ohnehin an irgendeiner mehr oder weniger stark ausgeprägten Form von geistiger Umnachtung und mangelndem Selbstwertgefühl, aber dieser hier war wirklich ein Geisteskranker. Ganz Deutschland ist geschockt, 5 Tote und weit über 200 Verletzte, etwa 40 davon schwer. Über das Motiv herrscht Tage später immer noch Unklarheit, aber wie soll man bei einem Geisteskranken ein Motiv finden? Zumindest war es kein islamistischer oder rechtsradikaler Anschlag, aber das ist auch kein Trost für die Opfer und deren Angehörigen.

Samstag, 21. Dezember 2024
Ein Lichtblick in diesen düsteren Tagen

Sonntag, 22.Dezember 2024, 4. Advent
Der 4. Advent fiel dieses Jahr wieder einmal auf einen Sonntag 🤪, aber das Wetter war dermaßen garstig, dass man keinen Fuß vor die Tür setzen konnte.

Montag, 23. Dezember 2024
Ich bin in die Münchener Innenstadt gefahren um mir meine jährliche Dosis Weihnachtsstress zu gönnen. Es war aber gar nicht so schlimm. Das Gedränge hielt sich in Grenzen, der Weihnachtsmarkt war, verglichen mit dem Nürnberger, ganz geräumig und man konnte bequem über ihn bummeln und sich einen Glühwein genehmigen.

Dienstag, 24. Dezember 2024, H. Abend

Weiße Weihnacht gab es nicht, aber das hatten wir eh nicht erwartet. Den Heiligen Abend verbrachten wir zu Hause bei mir. Das Heilig-Abend-Essen war diesmal etwas anders als sonst, vegetarisch, aber trotzdem gut. Wir genossen es mit Ellens Sohn Nico, Aylin, Nathaniel und der kleinen Quini. Und danach gab es traditionell die Bescherung mit lauter glücklichen Gesichtern.

Auch auf der anderen Seite des Kanals war heute Heiliger Abend, da heißt es Christmas Eve. Die kleine Lily hat begeistert zusammen mit Lena und Liam ihr Lebkuchenhaus gebastelt, das ich ihr geschickt hatte.

Ich hab aber am nächsten Tag schon erfahren,
dass das Bauwerk nicht lange
Lilys Appetit standhalten konnte.

Um den eingangs schon erwähnten Karl Valentin abermals zu strapazieren:
Die staade Zeit geht ihrem Ende entgegen und es wird langsam wieder ruhiger.

Mir bleibt an dieser Stelle nur noch euch allen nachträglich ein schönes Weihnachtsfest zu wünschen.

Donnerstag, 26. Dezember 2024
Es ist wieder soweit, ich muss wieder nach Hainsfarth fahren. Ich werde bis nach Neujahr dort bleiben und die Ruhe in dörflicher Abgeschiedenheit genießen.
Das Essen hier ist nicht vegan und ich wurde gleich mit einem köstlichen Schweinebraten begrüßt. Damit wollte man mir vielleicht die Tatsache versüßen, dass ich die nächsten 10 Tage hier verbringen darf.

Es wird kolportiert Elon Musk habe auf ‚X‘ folgendes gepostet: „Only the AfD can save Germany“. Dieses Arschloch soll doch sein Maul halten und zusammen mit Trump die USA kaputt machen und nicht auch noch unser Land.
Das schaffen wir auch ohne fremde Hilfe.

Eigentlich hatte ich gehofft, dass dieses Jahr nicht mit einer der üblichen Katastrophen endet wie zum Beispiel Flutkatastrophen, Erdbeben oder Flugzeugunglücke. Nun ist es doch wieder passiert. Ich meine damit nicht das Flugzeug aus Aserbeidschan, das von den Russen abgeschossen wurde und das dann in Kasachstan notlanden musste wobei die Hälfte der Passagiere ums Leben kam. Putin hat sich beim Präsidenten von Aserbeidschan entschuldigt, aber natürlich nicht zugegeben dass die russische Flugabwehr eventuell das Flugzeug abgeschossen haben könnte. Wer hätte das auch von Putin erwartet?
Nein, ich meine die südkoreanische Boing 737, die aus Bangkok kommend auf dem Flugplatz der südkoreanischen Stadt Muan ohne ausgefahrenes Fahrwerk notlandete und explodierte wobei 179 Menschen starben, 2 überlebten. Man hört, es sei möglicherweise eine Kollision mit Vögeln an der Katastrophe schuld gewesen. Experten sagen es könne durchaus sein, dass durch Vogelschlag die Triebwerke oder die Landeklappen eines Flugzeuges beschädigt werden können. Warum aber dann das Fahrwerk nicht mehr ausgefahren werden konnte kann ich mir nicht vorstellen. Ich vermute ja, dass auch hier Putin seine Finger im Spiel hatte. Wahrscheinlich hat er für den militärischen Einsatz dressierte sibirische Kampf-Wildgänse auf den Flugplatz nach Südkorea geschickt, mit dem Auftrag sich in die Triebwerke des Flugzeuges zu stürzen. Wir werden im nächsten Jahr erfahren, was die Ermittlungen ergeben haben.

Montag, 30. Dezember 2024
Heute kam Ellen nach Hainsfarth. Eigentlich tat sie mir fast schon ein bisschen leid, dass sie meinetwegen hierher kam, anstatt in München auf einer rauschenden Silvesterparty das Neue Jahr zu begrüßen. Die wichtigsten Einkäufe für Silvester habe ich schon getätigt, sodass Ellen sich morgen in der Küche austoben kann.

Dienstag, 31. Dezember 2024, Silvester
Am Vormittag haben wir in Öttingen noch die aller letzten Einkäufe gemacht. In diesem Jahr ist es somit nicht mehr möglich zu verhungern. Dafür sorgt auch Ellen, die ab jetzt die Küche übernommen hat.

Wir haben dann noch einen kleinen Spaziergang in der winterlichen Kälte gemacht. Es gab keinen Schnee, aber trotzdem war alles weiß, weil mit dickem Raureif überzogen.

Dank Ellen war das Silvesteressen hervorragend, und zwar mittags, abends und auch sonst den ganzen Tag zwischendurch. Wir haben uns dann noch mit Gewalt wachgehalten um den Jahreswechsel bei vollem Bewusstsein zu erleben. In diesem Jahr wurde in Hainsfarth geschossen und geböllert als gäbe es keinen Morgen mehr. Hoffentlich ist das kein Omen.

Ich denke für mich persönlich und für mein privates Umfeld wird das neue Jahr ganz passabel. Aber im größeren Zusammenhang betrachtet stehen die Zeichen eher nicht gut, sowohl politisch, gesellschaftlich, wirtschaftlich und vor allem klimatechnisch.

Lassen wir uns überraschen!

Und noch eine Hiobsbotschaft zum Jahresende:
In 2025 wird es kein „Wetten dass“ im Fernsehen geben. Das bestätigt wiederum meine These, dass die Zeichen für 2025 nichts Gutes verheißen.
Oder ist das vielleicht sogar ein Zeichen dafür, dass die Welt langsam beginnt sich zum Besseren zu verändern?

Ich wünsche euch allen ein gutes Neues Jahr mit viel Glück und Gesundheit
und für die, die es brauchen, viel Erfolg im Beruf!

Wir sehen uns wieder in 2025

8 Kommentare
  1. Andi
    Andi sagte:

    Hi Johann, dir / euch auch noch ein gutes Neues Das mit Süd-Korea hast du falsch verstanden. Des is doch Kim Jong Un. Des waren dressierte nordkoreanische Kampf-Wildgänse Noch 134 Tage bis Urlaub 🙂

    Antworten
    • Johann
      Johann sagte:

      Hi Andy
      Dank für die netten Wünsche.
      Ansonsten stecken die doch alle unter einer Decke. Egal ob Putin, Kim Jong-un oder Xi Jinping. Alle in einen Sack stecken und draufhauen dann triffst du immer den Richtigen 🤪

      Antworten
  2. Hedi Hauck
    Hedi Hauck sagte:

    Ich wünsche dir und deiner Familie ein gutes neues Jahr und ich freue mich über deine Geschichten. In meinem Kalender steht heute der Spruch, wer die Gegenwart genießt, hat in Zukunft eine wundervolle Vergangenheit. Nach diesem Motto kann man gut leben. Liebe Grüße

    Antworten
    • Johann
      Johann sagte:

      Liebe Hedi
      In der Tat ein guter Spruch, gefällt mir sehr gut. Das verpflichtet einen ja geradezu das Hier und Jetzt zu genießen, damit man sich später schöner Erinnerungen erfreuen kann. Und das fühlt sich auch richtig an.
      Ich hoffe Du und Deine Familie hattet ein schönes Weihnachtsfest und einen guten Rutsch in das neue Jahr.
      Viele Grüße, Johann

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