November 2022


Seit dem 15. November gibt es über 8.000.000.000 Menschen

Leider ist das kein Anlaß zum Jubeln

Dienstag, 2. November
Lena hat nun Karten machen lassen von Lily Róisín Hartl Humphrey. Was für ein Name.
Diese Karten verschickt sie nun an Freunde, Verwandte und Bekannte.

Mittwoch, 3. November
Ich habe heute morgen Ellen zum Flugplatz gebracht. Sie ist für die nächsten 4 Wochen in den USA bei ihrer besten Freundin Penny (Penny Hope Diamond). Was für ein Name. Solche Namen gibt es bei uns nicht, aber in Amerika geht das.
Für den der es nicht weiß: der Hope Diamant ist 45,52 Karat schwer, tiefblau und hat einen Wert von derzeit rund 250 Millionen Euro.

Ellen vergnügt sich also in South Carolina mit ihrer Freundin und ich vergnüge mich in Hainsfarth mit meiner Mom. Mit einer kurzen Erholungsunterbrechung weil ich zum Zahnarzt nach München durfte 😉

Weil ich sowieso so lange in Hainsfarth war, hab ich gleich meinen Roller mitgenommen und zum Biker Stable nach Deiningen gebracht. Kundendienst ist fällig und die Sitzbank läßt sich nicht mehr öffnen, wie ich vor der Südtirol Fahrt festgestellt hatte. Na ja, seit etwa 15 Jahren hat er ja tadellos funktioniert.

Vielleicht nicht ganz uninteressant:

Nachdem wir letzte Woche in Südtirol zufälligerweise eine partielle Sonnenfinsternis erleben durften (Bild rechts), hier noch etwas zu diesem Thema:
Das letzte und auch einzige Mal in meinem Leben, daß ich eine totale Sonnenfinsternis erleben durfte, war am 11. August 1999. Ich erinnere mich noch, als es praktisch mitten am Tag dunkel wurde. Am beeindruckendsten war für mich, daß von einem Moment zum anderen alle Vögel zum zwitschern aufhörten und für geraume Zeit totale Stille herrschte. Sonnenfinsternisse, partielle, ringförmige und totale, sind gar nicht so selten, ca. 2 – 4 mal pro Jahr, weltweit gesehen. Leider sind die meisten in Deutschland nicht zu sehen.

Wer in Deutschland wieder einmal in den Genuß einer totalen Sonnfinsternis kommen möchte, der muß bis 3. September 2081 warten. Vorher gibt es nur ein paar kleinere partielle und sogar eine ringförmige Finsternis zu sehen. Wem das zu lange dauert, der sollte baldmöglichst einen Flug nach Amerika buchen, denn da gibt es am 8. April 2024 die nächste totale Sonnenfinsternis. Sie ist am Besten sichtbar in Teilen Mexikos, den USA und Canada, siehe Bild links. Mein Freund Klaas hat mich auf diesen Termin aufmerksam gemacht.

Deutschlands Rentner im Freudentaumel:

Im nächsten Jahr ist eine Rentenerhöhung von 3,5% geplant, bei einer Inflation von etwa 10%

Ich habe in diesem Monat auch alle meine Arzttermine (Zahnarzt, Internist, Urologe) neu vereinbart und abgearbeitet, da ich alle diese Termin im Juli wegen Corona nicht wahrnehmen konnte. Jetzt bin ich 3-fach geimpft und genesen. Das nennt man dann 4G, oder?

8. November:
Ein denkwürdiger Tag.

Heute vor genau 25 Jahren habe ich das Rauchen aufgehört.

Egal, damit sind meine regelmäßigen Arzttermine für dieses Jahr erledigt und Corona hat auch seine Schrecken verloren. Sogar die Isolationspflicht wurde abgeschafft.

Hahaha!

Schnappschüsse von Lily

Wie üblich gibt es im Garten immer was zu tun. Die Böschung zur Straße mußte gestutzt, und somit winterfertig gemacht werden.

Die Apfelernte war fällig. Jetzt gibt es wieder Unmengen Apfelstrudel.

Schweres Gerät ist angesagt. Mit Kettensäge und Spalter geht es dem Holz an den Kragen.

Außerdem wurde noch ein letztes Mal vor dem Winter der Rasen gemäht. Ansonsten habe ich das Wasser für die Außenwasserhähne abgestellt, da bald mit Frost zu rechnen ist.

13. November: Heute nahm ich an einer Führung des Öttinger Heimuseums zum Thema „Auf den Spuren der jüdischen Gemeinde in Öttingen“ teil. Das war gut gemacht und wirklich interessant, aber viele Spuren gibt es in der Tat nicht mehr. Die letzten Öttinger Juden wurden 1942 deportiert und offensichtlich gibt es keine Informationen über ihr weiteres Schicksal. Meines Wissens gibt es auch heute noch keine Juden in Öttingen.

Etwas kurioses in diesem Zusammenhang: Katholische und Evangelische Juden

Das gab es tatsächlich, und zwar hier in Öttingen. Wie auch in den meisten anderen Städten Deutschlands und Europas, gab es hier in Öttingen in der Vergangenheit eine mehr oder weniger florierende jüdische Gemeinde. Seit Alters her war der jeweils herrschende Landesfürst auch für deren Schutz zuständig, was er sich auch fürstlich bezahlen ließ. Nun kam es im Jahre 1552 zur konfessionellen Teilung des Fürstenhauses derer von Öttingen. Dieses wurde geteilt in die Linien Öttingen-Öttingen und Öttingen-Alt-Wallerstein und die Stadt Öttingen wurde etwa je  zur Hälfte unter diesen beiden Linien aufgeteilt. Öttingen-Öttingen war evangelisch und Öttingen-Alt-Wallerstein katholisch. Damals galt „Cuius regio, eius religio“ (wessen Gebiet, dessen Religion“). Das heißt, daß der jeweilige Landesfürst die Religion seiner Untertanen bestimmen konnte. Da es in Öttingen nie ein Judenviertel gab weil die Juden mehr oder weniger gleichmäßig über das gesamte Stadtgebiet verteilt lebten, gehörte etwa die Hälfte zum einen bzw. zum anderen Herrschaftsgebiet. Und so wurde die eine Hälfte als evangelische Juden und die andere Hälfte als katholische Juden bezeichnet und sie hatten sogar getrennte Bethäuser, die sich praktisch gegenüber lagen, in der heutigen Schloßstrasse Nr. 47 bzw. Nr. 48. Es ist natürlich klar, daß es zwischen den beiden Judengruppen keinen religiösen Unterschied gab, aber keiner der Landesfürsten wollte auf „seine Juden“ verzichten, wegen des doch sehr einträglichen Schutzgeldes das sie sich bezahlen ließen.

Die Linie Öttingen-Öttingen ist 1731 mit Fürst Albrecht Ernst II ausgestorben und die Besitztümer wurden unter den beiden heute noch bestehenden  Linien Öttingen-Wallerstein und Öttingen-Spielberg aufgeteilt. Aber die konfessionelle Teilung der Stadt Öttingen ist noch heute in der Schloßstrasse, die Öttingen in der Mitte durchschneidet, deutlich zu sehen (siehe Bild). Auf der westlichen katholischen Seite sieht man nur Fachwerkfassaden und auf der östlichen evangelischen Seite sieht man nur barocke Fassaden, da der evangelische Fürst damals seine Hälfte „barockisieren“ ließ.

Weltgeschehen im November:

  • Überraschend:
    Die „rote Welle“, der überwältigende Sieg der Republikaner bei den Mid-Terms, blieb aus. Die Demokraten konnten zumindest die Mehrheit im Senat verteidigen.
  • Nicht Überraschend:
    Trump will 2024 wieder für die Präsidentschaft kandidieren.
  • Erwartungsgemäß:
    Weltklimakonferenz (COP27)
    in Ägypten ging ohne wirkliches Ergebnis zu Ende.  Ich gebe António Guterres vollkommen recht wenn er sagt:
    „Wir sind auf dem Highway zur Klima Hölle mit dem Fuß auf dem Gaspedal“.
  • Gigantisch und korrupt, aber sicher nicht klimaneutral:
    Die Fußball-WM in Qatar hat begonnen.
  • Barbarisch:
    Nachdem Putin mit seinem Krieg gegen die Ukraine nicht weiter kommt und sich aus vielen Gebieten zurückgezogen hat, führt er jetzt Krieg gegen die Zivilbevölkerung, indem er versucht, die lebenswichtige Infrastruktur zu zerstören. Dabei treffen auch viele Raketen ganz normale Wohnhäuser,  Krankenhäuser und Kinderkliniken.

14. November:
Lily’s erster Tag auf der Rennbahn, damit sie bei Zeiten lernt wo der Hammer hängt und daß sie gar nicht erst auf andere Gedanken kommt.
Ich weiß aber aus eigener Erfahrung, daß Kinder oft nicht das machen was die Eltern sich so vorstellen 😉

Ich habe jetzt für Dezember einen Flug nach England gebucht, damit ich Lily, und natürlich auch den Rest der Familie wieder sehen kann, Am 7. Dezember geht’s los. Gary und Jeanette sind auch dort. Das wir wohl ein bisschen eng werden. Aber wie heißt es so schön: Raum ist in der kleinsten Hütte.

Es geht auf Ende November zu und Mom hat von gewöhnlich gut unterrichteten Kreisen erfahren, daß Weihnachten auch heuer wieder stattfindet. Grund genug um Kränze und Gestecke mit Tannenzweigen, Weihnachtssternen und so weiter zu basteln und gleichmäßig  in der ganzen Wohnung zu verteilen.

Mom’s alter Golf ist noch in der Werkstatt wegen TÜV, aber da so viele Mitarbeiter krank sind, wird das noch dauern bis er fertig ist. Ebenso mein Roller weil da noch auf Ersatzteile für das Sitzbankschloßsystem gewartet werden muß.

Freitag, 25. November: Ich bin am gestern wieder nach München gefahren weil ich heute meinen letzten Arzttermin (Urologe) habe.

Mom hatte offensichtlich recht, es gibt heuer wieder Weihnachten.
Als ich heute zum Doktor ging war der Sendlinger Weihnachtsmarkt am Harras schon geöffnet und ich hab mir bei strahlendem Sonnenschein einen Glühwein genehmigt.

Sonntag, 27 November, 1. Advent
Heute kam Ellen von ihrem USA Besuch zurück. Ich hab sie natürlich vom Flugplatz abgeholt und konnte sie nach 4 Wochen wieder in die Arme schließen.

Fußball WM: Heute hat Japan gegen Costa Rica verloren, das ist schon mal gut für unsere Mannschaft, der ja nach der Niederlage gegen Japan bereits das Vorrunden-Aus gedroht hatte. Danke Costa Rica!
Und am Abend hat die Mannschaft auch noch gegen Spanien ein Unentschieden geschafft. Wir sind noch nicht weiter, aber wenn wir gegen Costa Rica gewinnen, dann sind wir im Achtelfinale, wenn nicht Japan gegen Spanien gewinnt. Mit Unterstützung der Fans aus Littlehampton sollte das schon klappen 😉

Mittwoch, 30. November
Heute bin ich in die Stadt gefahren, zu ersten Mal seit langer Zeit. Rund um die Bahnhofsgegend ist eine einzige Baustelle. Zum Ersten der Neubau des Hautbahnhofs, zum Zweiten der Neubau des Marriott Hotels am Stachus (Ehemals Königshof) und zum Dritten die Renovierung des „Hertie“ Gebäudes, das wieder in neuem Glanz erstrahlen soll. Das Kaufhaus (Galleria) ist momentan nur im Neubau, der dann seinerseits nach der Fertigstellung des „Altbaus“ abgerissen wird und durch einen angeblich spektakulären Neubau ersetzt werden soll. Man darf gespannt sein.

Und so soll das mal aussehen:

Man darf gespannt sein.

Ich bin dann weitergeschlendert bis zum Marienplatz und hab mir dann auf dem Christkindlmarkt noch einen Glühwein genehmigt. Die 25%ige Preiserhöhung von 4 € auf 5 € ist wohl der Energiekrise geschuldet. Schließlich muß der Glühwein ja erhitzt und warmgehalten werden.

November 2022

2 Kommentare
  1. Klaas
    Klaas sagte:

    >wenn nicht Japan gegen Spanien gewinnt.
    Tschja, solche Sachen gibt es leider….

    Did Ellen have a good time ?

    Enjoy your Glühwein. Without the price-increase you would probably also have payed € 5 (Keep the change). 🙂

    Take care, greetings,
    Klaas

    Antworten
    • Johann
      Johann sagte:

      Hi Claas
      Ja, wenn Japan nicht gewinnt – das steht dann in meinem nächsten Beitrag.
      Und ja, Ellen hatte eine gute Zeit. Sie ist aber auch froh, wieder hier zu sein.
      Viele Grüße
      Johann

      Antworten

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