1. März 2022
Wenn man schon eine Domaine hat und Gebühren dafür bezahlt, dann sollte man sie irgendwie nutzen oder gleich ganz aufgeben. Allerdings, meine Domaine aufgeben möchte ich eigentlich nicht, deshalb werde ich jetzt wohl einen Internetauftritt planen, eine Webseite erstellen und ein bisschen bloggen (neuhochdeutsch für Internetpublikationen verfassen, wie z.B. ein Online Tagebuch führen). Ich glaube es ist gar nicht so wichtig, ob das von vielen Leuten gelesen wird. Für mich ist es ganz einfach eine Möglichkeit so ein elektronisches Tagebuch zu führen, in das ich jeden Einblick gewähren kann, soweit ich das zulassen möchte. Außerdem kann auch jeder seine Kommentare hinterlassen, natürlich auch nur soweit wie ich das zulasse.
Die beiden letzten Jahren waren Corona bedingt ziemlich langweilig. Soziale Kontakte waren eingeschränkt, Kino, Theater und andere öffentliche Veranstaltungen fielen aus. Unsere Schaffkopfrunde wurde auch ein Opfer der Pandemie. Ganz schlimm war, daß das Herumreisen mit der Arche (mein Kastenwagen) auf ein Minimum beschränkt wurde. Immerhin waren wir im Oktober eine Woche in Italien unterwegs (Bild rechts, Ponte Diavolo bei Lucca), von Südtirol bis runter nach Pisa, mit ein bisschen genießen am Strand. Wir hatten zwar Sonnenschein, aber es war schon ziemlich kühl. Während des Jahreswechsels waren wir dann noch eine Woche im Elsass und Baden-Württemberg (Bild Links, La Petite Venise, Colmar).
Besonders schmerzlich war, daß ich Lena, meine in England lebende Lieblingstochter zwei Jahre nicht gesehen hatte, außer eimal kurz, als sie wegen der Hochzeit einer Freundin für ein Wochenende nach München kam. Außerdem pendle ich zur Zeit abwechselnd mit meiner Schwester zwischen zu Hause und Hainsfarth, um unsere 92 jährige Mutter zu unterstützen. Also so richtig langweilig war es trotzdem nicht.
Jetzt aber kommt der Frühling und es kribbelt schon etwas in den Füßen weil es bald wieder los geht. Zum einen fällt in Hainsfarth eine Menge Gartenarbeit an – zumindest meine Mutter sieht das so. Und was viel wichtiger ist: Ich werde bald nach England aufbrechen, dort meine Lieblingstochter besuchen und ein bisschen das Land anschauen. Ich bin bereits dabei die Arche (Bild rechts) fit für die Reise zu machen. Ende März bis Anfang April soll es dann losgehen. Wie ich im Internet sehen konnte, sind die Preise für Fähre von Calais nach Dover immer noch ganz passabel, aber seit dem Brexit braucht man jetzt einen Reisepass um ins Vereinigte Königreich einzureisen. Mal sehen wie es dann an der Grenze funktioniert. Vor allem mit dem Zoll, zumal ich die Arche mit allerlei Möbel und anderem Zeug für meine Tochter beladen habe. Ellen, die beste Ehefrau von allen (aha, ein Kishon Leser), ist bei dieser Fahrt nicht dabei, da sie derzeit wegen der Arbeit noch nicht für längere Zeit aus München weg kann. Außerdem wäre es wegen der Möbel wohl etwas eng.
4. März 2022
Mit Corona scheint es jetzt abwärts zu gehen und so gegen Ende März sollen ja die meisten Beschränkungen wegfallen. Und jetzt, da wir offensichtlich ein Problem weniger haben, da kommt dieser Wahnsinnige aus dem Kreml daher und fängt einen Krieg mit der Ukraine an. Wochenlang hat er Streitkräfte an der ukrainischen Ostgrenze und an der Nordgrenze (auch in Belarus) stationiert und dann ein Manöver abgehalten. Er hat auch wochenlang immer wieder betont, daß er nicht plant die Ukraine anzugreifen. Am 24. Februar hat er die Ukraine überfallen und nennt diesen Krieg eine militärische Sonderoperation. Soviel zur Glaubwürdigkeit Putins. Gott sei Dank komm nicht so schnell vorwärts wie er wohl gedacht hat und der Angriff stockt dank des tapferen und äußerst motivierten Einsatzes der Ukrainer. Gleichwohl, die Zerstörungen durch die andauernden russischen Raketen- und Luftangriffe sind gewaltig. Ich habe die hoffentlich grundlose Befürchtung, daß das zu einem weitaus größeren Krieg ausarten könnte, wenn nicht sogar der 3. Weltkrieg daraus entstehen könnte. Gott bewahre. Wir könnten da auch in die Schusslinie geraten. Von der deutschen Ostgrenze zur ukrainischen Westgrenze sind es gerade mal 700 km. Ich fürchte Putin hat schon etwas den Bezug zur Realität verloren, er hat ja schon indirekt mit Atomwaffen gedroht um seine Großmachtträume durchzusetzen. Ich glaube er ist auch in Russland mehr und mehr allein und alle um ihn herum leben in einer Atmosphäre der Angst. Er läßt auch keinen mehr an sich ran, weshalb er im Fernsehen wohl immer an so riesigen Tischen zu sehen ist, wo seine Gesprächspartner ewig weit von ihm entfernt sitzen.
10. März 2022
Der Preis für Diesel ist auf etwa 2,30 Euro gesprungen, höher als Super, und die Tendenz zeigt nach oben. Das heißt, daß größere Fahrten ganz schön teuer werden können. Bis nach Blackpool sind es immerhin über 1500 km. Aber zumindest kosten mich die Übernachtungen in der Regel nichts.
Heute ist Tag 15 des Ukraine Krieges. Ein weiteres sinnloses Treffen der Russen mit den Ukrainern, dieses Mal in der Türkei auf Außenministerebene, ging erwartungsgemäß ohne Ergebnis zu Ende. Entsprechend der Weisung seines Herrchens behauptet der russische Außenminister Lawrow immer noch ohne rot zu werden, daß Russland die Ukraine nicht angegriffen habe. Gleichzeitig gehen die Raketen- und Luftangriffe auf zivile Ziele in unverminderter Stärke weiter. Trotzdem sollten auch in Zukunft Treffen zwischen den Kriegsparteien stattfinden, auch wenn die Wahrscheinlichkeit eines positiven Ergebnisses gegen Null geht. Denn die Hoffnung stirbt zuletzt.
Sowohl Lawrow als auch sein Herrchen, von dem er an kurzer Leine gehalten wird, behaupten beide unisono alles laufe nach Plan. Vielleicht stimmt das ja sogar. Putin muß den Krieg ja gar nicht gewinnen. Es reicht wenn er in der Ukraine alles kurz und klein bombt und so einen Flüchtlingsstrom nie dagewesenen Ausmaßes erzeugt. Das hat er ja schon erreicht und Millionen Ukrainer sind bereits in der EU angekommen. Putin hat ja schon damals in Syrien durch seine Internet Propaganda mit dafür gesorgt, daß sich Millionen aus Nahost auf den Weg nach Europa, hauptsächlich nach Deutschland, gemacht haben, und Merkel machte Selfies mit Flüchtlingen und meinte „wir schaffen das“. Erst letztes Jahr wurde versucht Europa mit Flüchtlingen an der Polnisch-Belarussischen Grenze zu erpressen. Lukaschenko hat das mit Putins Einverständnis gemacht, oder war das letztlich Putins Idee?
Momentan steigen außer den Öl- und Gaspreisen auch die Preise für Kunstdünger und Weizen als Folge des Krieges in ungeahnte Höhen. In manchen Ländern Afrikas werden die Preise für Mehl und Brot jetzt schon so hoch, daß Arme sich das nicht mehr leisten können. Wenn das so weiter geht, wird es Hungerprobleme wenn nicht sogar Hungersnöte geben, was wieder Flüchtlingsbewegungen erzeugen wird. Und wo wollen die hin? Richtig! Nach Europa. Und Putin sitzt an seinem langen Tisch und lacht sich ins Fäustchen, weil sein perfider Plan, Flüchtlinge als Waffe einzusetzen um Europa zu destabilisieren, wieder einmal aufzugehen scheint.
Und was macht Belarus? Vor einer Woche hat er ein paar Panzerdivisionen an die ukrainische Grenze verlegt. Wahrscheinlich warten die jetzt bis Putin auch diese in die Ukraine schickt. Lukaschenko ist ja seine Marionette.
Und was ist mit dem Einsatz von Massenvernichtungswaffen? Putin wirft der Ukraine vor, Massenvernichtungswaffen zu entwickeln und deren Einsatz zu planen. Oft machen die Russen immer das, was sie ihren Gegnern vorher unterstellen.
Und was macht Kyrill I, der Patriarch von Moskau? Dieser Schwulenhasser und Freund Putins steht voll auf dessen Seite und gibt dem Westen die Schuld für den Konflikt mit der Ukraine und betet für den Sieg Russlands. Eine Schande für einen christlichen Kirchenführer.
Und was macht China? Die Chinesen (Xi Jinping) stehen fest zu Putin. Sehen sie die Ukraine als Präzedenzfall und Rechtfertigung für die Einverleibung Taiwans in ihr Reich?
Die Situation ist nicht dazu angetan einen optimistisch zu stimmen. Ich glaube nicht, daß sich dieser Krieg auf Dauer auf das Gebiet der Ukraine beschränken wird. Ganz im Gegenteil, solange der Aggressor – und in meinen Augen ist das Putin und nur Putin – nicht bereit ist auch nur im Geringsten einzulenken, wird die Gefahr eines Weltenbrandes immer realer.
Meine Lieblingstochter hat schon vor Jahren beschlossen, keine Kinder in diese Welt zu setzen. Dieser Entschluß basierte aber hauptsächlich auf dem Klimawandel, aus dem eine Klimakatastrophe resultieren wird, die meiner Meinung nach bestenfalls noch etwas verzögert, aber nicht mehr verhindert werden kann. Durch den Ukrainekonflikt geraten die Bemühungen, gegen den Klimawandel anzugehen, noch weiter in den Hintergrund.
Ellen, die beste Ehefrau von allen, pflegt immer zu sagen: „Men is a failed species and the world is falling apart“.
Zum Schluß noch ein Bild, das einen auf schönere Gedanken bringen kann:
Schneeglöckchen in Mamas Garten.
Hallo Johann, zumindestens hab ich Deine Website gefunden 🙂
LG, Klaas
HI Claas
Freut mich. Ich habe die Seite erst vor einigen Tagen eingerichtet, weil sie bisher nicht genutzt wurde.
Ich hab auch in deine Web Site mal reingeschaut. Das ist ja eine Unmenge an Informationen die du da im Laufe der Zeit gesammelt hast
Viele Grüße
Johann