November 2025

♦ Littlehampton ♦ Hainsfarth ♦ München ♦
♥ Lottie Hanna Grayce geboren ♥

Samstag, 1. November 2025
Das Baby läßt immer noch auf sich warten. Termin ist zwar erst zwischen 6. und 11. November, aber das kann sich schnell ändern. Ehrlich gesagt, bei so einem Wetter würde ich auch nicht rauskommen.

Halloween ist vorbei und wir haben das gut überstanden. Heute fuhren wir, Lena mit Lily und ich zum Aldingbourne Country Center. Dieses gehört zum Aldingbourne Trust, dessen Ziel es ist, Erwachsenen mit Lernschwierigkeiten oder Autismus die Möglichkeit zu bieteten, ein sinnvolles und erfülltes Leben zu führen und positiv zu ihren Gemeinschaften beizutragen. Das Aldingbourne Country Center wird von eben diesen Erwachsenen unter Anleitung betrieben und es ist ein idealer Ort um dort mit Kindern einen Tag zu verbringen. Es gibt viel Spielmöglichkeiten und Tiere zum Streicheln und die Möglichkeit Spaziergänge zu unternehmen.

Lena war mit Lily schon oft auf dieser „Farm“ und ihr gefällt es immer wieder. Voriges Jahr war ich auch schon mal mit dabei. Wir wanderten einige Zeit durch die Farm und besuchten Lamas, Ziegen, Ponys, Meerschweinchen, Truthähne und anderes Getier. Lily fand genügend Spielmöglichkeiten auf dem Gelände und es gibt auch In-Door Spielplätze mit Klettergerüsten und Rutschen. Im Café gab es dann ein frugales Mahl und dann machten wir uns schön langsam wieder auf den Heimweg.

Die nächsten Tage verliefen ruhig, abgesehen davon dass Lily immer aktiv war. Wir warteten auf das Baby, das sich ja bald melden müßte. Letzte Woche waren wir schon in der Klinik in Worthing zu einer Routineuntersuchung, sodass ich den Weg schon mal weiß.

Mittwoch, 4. November 2025
Heute wurde es ernst. Lena bat mich, sie in die Klinik zu fahren. Dort verbrachten wir dann einige Stunden. Lena musste dann, nachdem wir nochmal nach Hause gefahren sind um einige Sachen zu holen, über Nacht in der Klinik bleiben.

Donnerstag, 5. November 2025
Am Morgen brachte ich mit Liam die kleine Lily zur Tagesmutter und wir fuhren wieder in die Klinik.

Remember Remember the 5th of November …….

Remember, remember, the 5th of November, Gunpowder, treason and plot.
I see no reason Why gunpowder treason Should ever be forgot.

Das ist ein bekanntes Gedicht in England, das den sogenannten Gun Powder Plot von Guy Fawkes am 5. November 1605 thematisiert. Guy Fawkes wollte damals am Tag der jährlichen feierlichen Parlamentseröffnung den König Jakob I. samt Familie, dem Parlament, allen Bischöfen des Landes und dem Großteil des Hochadels töten indem er das ganze House of Lords in die Luft jagen wollte. Der Terroranschlag, der – wäre er gelungen – hätte jenen vom 11.September 2001 in den Schatten gestellt und die englische und europäische Geschichte total umgeschrieben.  Guy Fawkes hatte dazu 36 Fässer mit mehr als 2 Tonnen Schwarzpulver im Keller des Hauses deponiert, aber das Vorhaben wurde buchstäblich in letzter Minute verraten und vereitelt. Guy Fawkes hatte bei seiner Verhaftung bereits Lunte gelegt.
Seitdem werden alljährlich an diesem Tag große Feuer (Bonfire) entfacht und überall werden Böller und Raketen gezündet wie bei uns zu Silvester. Auch hier in Worthing gab es ein Riesenfeuerwerk, das wir aber leider nicht selbst sehen konnten, aber im Internet habe ich viele Bilder gefunden.

Die Geschichte um Guy Fawkes und den Gun Powder Plot ist wirklich interessant. Ihr könnt das ja mal im Internet nachlesen. Viele Engländer sind heute noch der Meinung, dass Guy Fawkes der einzige Mensch war, der jemals mit „ehrbaren“ Absichten das Parlament betreten hat.

Und weil man es in Großbritannien mit Traditionen ernst nimmt, werden bis heute am 5. November die Keller des Parlamentsgebäudes überprüft, ob nicht ein später Nachfahre von Guy Fawkes ein Attentat geplant hat.

Aber was noch viel wichtiger ist:

Heute, auf den Tag genau 420 Jahre später
am 5. November 2025
wurde

Lottie Hanna Grayce Hartl Humphrey
geboren.

Am Morgen brachte ich mit Liam noch die kleine Lily zur Tagesmutter und wir fuhren dann wieder in die Klinik. Am Nachmittag holte ich Lily ab und fuhr mit ihr auch in die Klinik. Das war ein aufregender Tag für uns alle und natürlich besonders für die kleine Lily. Das Baby kam doch etwas früher als erwartet und da Lena und Liam mit dem Baby beschäftigt waren, war ich die ganze Zeit mit Lily zusammen und auch Abends bis Mitternacht, denn Liam blieb natürlich bis spät in die Nacht bei Lena. Das mit mir und Lily alleine hat besser geklappt als ich gedacht hatte.
Am Morgen sind wir natürlich wieder alle zu Lottie und Lena in die Klinik gefahren. Auch Lily war mit dabei und natürlich das kleine Hasenmädchen Lily Bobtail, die Freundin von Peter Hase aus dem gleichnamigen Kinderbuch, ohne die Lily nirgends hingeht.

Dank Guy Fawkes wird es an Lotties Geburtstag, dem 5. November, immer Freudenfeuer und Feuerwerk geben.

Apropos Peter Hase:
Es sind nicht nur kleine Mädchen wie Lily, die sich für Peter Hase und Lily Bobtail interessieren. Es scheint sogar ein intergalaktisches Interesse an dieser Geschichte zu bestehen. Warum sonst sollte dieses Werk ins Klingonische übersetzt werden? Ja, richtig gelesen, Peter Hase gibt es auch als klingonische Ausgabe.

Es gibt übrigens mehr Bücher in klingonischer Sprache zu kaufen, z.B einen Roman mit Sherlok Holmes, Der kleine Prinz von Antoine de Saint-Exupéry, sowie eine klingonische Version des Hamlet und mehr.

Das lässt für mich nur einen Schluss zu: Sie sind schon da. Mitten unter uns leben vermutlich mehr Klingonen als wir wahrhaben wollen. Und die wollen natürlich auch gute Bücher lesen oder ihren Kindern eine Gutenachtgeschichte vorlesen.

Freitag, 7. November 2025
Heute war es soweit, und Lena durfte mit Lottie nach Hause kommen. Also fuhren wir drei, Lily, Liam und ich, wieder nach Worthing. Und holten die beiden ab. Weil Lotti mit 3,815 kg nicht gerade klein ist, hat Liam die Bemerkung gemacht: „It’s a massive baby“. Das hat Lily aufgeschnappt und auf dem Weg zum Ausgang jedem der uns entgegenkam gesagt: „It’s a massive baby“.
Auf meiner Rücksitzbank wurden Lily in den Kindersitz und Lottie in die Babyschale geschnallt. Lena saß auf dem Beifahrersitz und Liam musste auf einer Holzkiste auf dem Boden sitzen.
Ich erinnere mich, vor drei Jahren musste Ellen auf dem Boden sitzen als wir mit Lily vom Krankenhaus heimkamen. Die Arche hat halt nur 4 Sitzplätze.

Das hat alles gut geklappt, die kleine Lottie hat während der ganzen Fahrt geschlafen. Alle sind froh dass sie wieder zu Hause sind. Für Lena, Liam und Lily wird das eine ganz schöne Veränderung sein, wenn jetzt ein Baby im Haus ist.

Donnerstag, 8. November 2025
Geoffrey, Liams Großvater ließ es sich natürlich auch nicht nehmen von Liss in Hampshire herüber zu fahren, dauert etwa eine Stunde mit dem Auto. Er hat sich riesig über seine Urenkelin gefreut. Ich hab mich auch gefreut, ihn wiederzusehen.
Lily macht ihre Sache sehr gut. Lena und Liam versuchen sie in die neue Situation mit einzubinden und sie darf auch mithelfen, soweit es geht, das Baby zu versorgen. Das findet sie ganz interessant.

Montag, 10. November 2025
Hier in Littlehampton kehrt wieder etwas Normalität ein, falls man das so sagen kann. Die kleine Lottie ist natürlich der Mittelpunkt und Lily wird natürlich auch nicht vernachlässigt. Lottie geht es gut, was auch die Besuche der Hebammen haben bestätigt haben.

Ich hatte in den nächsten Tagen ein bisschen Zeit und machte einen Spaziergang nach Littlehampton. Aber wie schon erwartet hat sich Downtown nicht viel viel, eigentlich gar nicht verändert. Das Wetter war schön und das altehrwürdige Gebäude des Alternative Provision College, was in Deutschland wohl einer Art Sonderschule gleich kommt, gibt bei Sonnenschein ein schönes Motiv ab. Downtown Littlehampton erscheint unverändert und Dank des neuen Pflasters sieht es auf alle Fälle besser aus als noch vor ein paar Jahren.

Das moderne Neubeugebiet, in dem viel Wohnungen entstehen ist kurz vor der Fertigstellung und einige Wohnungen sind offensichtlich schon bezogen. Ich finde die Gebäude sehen nicht schlecht aus und ich denke, dass da auch schöne moderne Wohnungen drin sind. Was sofort auffällt: An jedem Parkplatz gibt es eine Ladesäule. Es fehlen nur noch die passenden Elektroautos.

Ein Pint Lager im George Pub (Witherspoons) rundete meinen kleinen Spaziergang ab.

Aber eines hat sich doch verändert, nämlich Fred’s, mein Lieblings-Fish-and-Chips Laden, und zwar nicht zum Besseren.  An einem Abend holten wir uns Fish & Chips, aber wir waren alle enttäuscht was Qualität und Preis anbelangt. Beim nächsten Mal probieren wir einen anderen Laden aus. Was Preise anbelangt gibt es in England ziemliche Probleme. Die Arbeitslosigkeit wächst und alles wird teurer und viele Leute haben richtige Probleme damit. Lena sagte mir, dass es hier ein großes „Cost of Living“ Problem gibt.

Heute, am Montag, 10. November 2025, hat die COP30 in Belem im Regenwald Brasiliens begonnen und soll bis Freitag, den 21. November dauern. Laut Umfrage sind 5% der Deutschen der Meinung, dass dabei etwas Gutes herauskommen wird, die anderen 95% glauben das nicht. Ich denke die Mehrheit hat recht. Die Teilnehmerzahl ist diesmal mit zirka 50.000 etwas geringer als bei der COP29 in Baku, aber das sind immer noch zu viele, die auf Kosten der Steuerzahler im Regenwald Urlaub machen.

Das ist übrigens das Maskottchen des diesjährigen Klimagipfels. Curupira, heißt es, trägt Haare wie Flammen, ein Röckchen aus Blättern und einen Speer in der Hand. Eine neue Erfindung ist das Maskottchen nicht. Als Hüter des Waldes hat er in der Folklore Brasiliens und insbesondere der Amazonas-Bewohner einen festen Platz. Auch die Botschaft ist eindeutig: Curupira symbolisiert die weltweit bedrohten Wälder und ihre Rolle bei der Speicherung des Treibhausgases CO2.

Ich fürchte der kleine Curupira steht auf verlorenem Posten. Vielleicht hat er deshalb kein Gesicht, so dass man nicht sehen kann wie er weinen muss.

Mittwoch, 12. November 2025
Wie die Zeit vergeht. Schon sind zwei Wochen vorbei und heute Abend fahre ich wieder zurück, zuerst bis Dover und dann morgen früh mit der Fähre nach Calais.

Am Morgen habe ich Lily noch zur Tagesmutter gebracht. Danach habe ich die Arche reisefertig gemacht und am Nachmittag Lily wieder von der Tagesmutter abgeholt.

Dann kam der Abschied mit feuchten Augen. Ich verlasse eine kleine glückliche Familie. Es war eine schöne und auch eine etwas aufregende Zeit. Es freut mich, dass ich wie schon vor drei Jahren bei der Geburt von Lily jetzt auch wieder bei der Geburt von Lottie in England sein konnte um Lena etwas unterstützen.

Dann fuhr ich nach Dover, wo ich dann übernachtete, mit Blick auf Dover Castle, um am nächsten Morgen die Fähre zu nehmen.

Donnerstag, 13. November 2025
Ich erreichte die Fähre um 6:30 und war dann zirka um 9 Uhr (1 Stunde Zeitverschiebung) in Calais. Ich versuchte heute so weit wie möglich zu kommen.
Ich bin immer wieder überrascht, dass es in Deutschland wie hier an der französischen Grenze immer noch, bzw. wieder deutsche Grenzkontrollen gibt. Dazu wird die Autobahn Richtung Deutschland komplett gesperrt über eine Art Parkplatz umgeleitet und bei Bedarf kontrollit. Unverdächtig anmutende Fahrzeuge wie meine Arche werden durchgewunken.

Gegen Abend erreichte ich Massenbachhausen, wo ich übernachtete. Massenbachhausen ist ein Ort in der Nähe der A6 kurz hinter Sinsheim. Dort hat die Gemeinde zwei kostenlose Wohnmobilstellplätze geschaffen. Für Dienstleistungen (Strom, Wasser und Entsorgung) fällt eine Gebühr an, aber das ist nur fair.

Donnerstag, 13. November 2025
Nach einer ruhigen Nacht fuhr ich weiter und erreichte Hainsfarth so um 11 Uhr, während sich in England das Leben wieder normalisiert, wie man an den Bildern sehen kann.

Mom geht’s gut wie immer und Monika ist froh, dass sie jetzt wieder abgelöst wird.

Abzocke an der Autobahn
Dass Tanken in einer Autobahntankstelle teurer ist als abseits der Autobahn ist ja nichts Neues. Aber was ich bei meiner Rückfahrt aus England am Donnerstag, dem 13. 11.2025 feststellen musste schlägt doch dem Fass den Boden aus. Ich hielt an der Tank & Rast Raststätte Hochwald West, eine Autobahntankstelle an der A1. Ein Liter Diesel kostet dort €2,13.  Meine App zeigte mir dann eine Tankstelle in der Nähe in Hermeskeil wo der Preis €1,56 betrug. Das ist eine Differenz von 57 Cent pro Liter. Unglaublich, oder? Sogar Esso in Hermeskeil verlangt nur €1,63 was auch 50 Cent unter dem dem Preis der Autobahntanke liegt. Ich bin dann natürlich mit meiner Arche zur billigen Tankstelle gleich in der Nähe gefahren und habe dort 84 Liter getankt und somit 84 x 0,57 = €47,88 gespart, bei einer einzigen Tankfüllung! Wenn das keine Abzocke ist. Wer also an Autobahntankstellen tankt ist selber schuld. Ich rate jedem, eine Tankstelle abseits der Autobahn zu benutzen, das sind im günstigsten Fall nur ein paar hundert Meter weiter, Hauptsache keine Autobahntankstelle.

Der ADAC hat das auch untersucht und festgestellt, dass auf Autobahntankstellen bei Kraftstoffen im Schnitt etwa 20 bis 30 Cent aufgeschlagen werden, in Einzelfällen sogar 50 Cent und mehr. Ich glaube eigentlich nicht, dass das nur Einzelfälle sind. Außerdem sind alle anderen Artikel die man dort kaufen kann etwa 3 bis 5 mal so teuer wie in einem Supermarkt.
Fazit: Jeder, dem auf der Autobahn der Sprit zur Neige geht, sollte tunlichst vermeiden an einer Autobahntankstelle zu tanken, und statt dessen zu einer Tankstelle abseits der Autobahn fahren. Ich ziehe dann immer meine App zu Rate. Ich verwende die Clever Tanken App, aber es gibt auch andere.

Die Autobahn Tank & Rast Gruppe GmbH & Co. KG besitzt über 93 Prozent der Konzessionen für Nebenbetriebe an den Autobahnen, das sind 410 von 442 Autobahnraststätten. Diese verpachtet sie weiter und verlangt hohe Pachten, sodass die Pächter gezwungen sind diese Kosten auf die Kunden umzulegen. Das Bundeskartellamt erkennt zwar monopolistische Tendenzen, sieht aber keinen Grund um einzugreifen. Über die Abzocke in den Toiletten von Sanifair, das auch der Tank & Rast gehört, will ich mich gar nicht erst aufregen. Das alles sind für mich Auswüchse eines Kapitalismus angelsächsischer Prägung. Tank & Rast weiß schon warum es jährlich über 300.000 Euro für Lobbyarbeit ausgibt.
Erschreckenderweise dehnen Tank & Rast sowie auch Sanifair und Serways, beides Tank & Rast Töchter,  ihre Aktivitäten auch auf Objekte außerhalb von Autobahnen aus.

Wenn man bedenkt, das der Konzern mit einem Jahresumsatz von 645 Millionen Euro Schulden in Höhe von 4,4 Miliarden Euro ausweist (Stand 2022), liegt der Gedanke nahe, dass sich da einige eine goldene Nase verdient haben.

Und wieder einmal bleibt mir nur zu sagen:
Honni soit qui mal y pense! (Sinngemäß: Ein Schelm wer Böses dabei denkt)
Oder weil ich gerade aus England komme, auch sinngemäß: „Shamed be he who thinks evil of it“.

Freitag, 21. November 2025
Es wird kalt in Hainsfarth. Am Morgen liegt Reif auf den Dächern und überzieht die Pflanzen und den Rasen im Garten. Für die Nacht von Samstag auf Sonntag werden für den Süden Bayerns Temperaturen bis -15°C  vorhergesagt. Das alles deutet darauf hin, dass es auch in diesem Jahr wieder einen Winter geben wird.

Samstag, 22. November 2025
Heute beginnt der  G20-Gipfel, der Gipfel der Ohnmächtigen, wie er von einigen genannt wird, weil die Präsidenten von USA, China, Russland, Argentinien und Mexico nicht dabei sind. Die meisten haben zwar einen Vertreter geschickt, USA aber gar niemanden. Die Trump Regierung ist momentan damit beschäftigt zusammen mit Putin die Ukraine zur Kapitulation zu zwingen. Mal sehen wie das weiter geht. Es wäre nicht das erste Mal, dass Trump morgen was ganz anderes sagt als noch gestern. Sicher ist für mich, dass durch die Abwesenheit der 3 wichtigsten Regierungschefs der G20 Gipfel in Gefahr läuft in die Bedeutungslosigkeit abzudriften. Es scheint sich ja sowieso abzuzeichnen, dass wenn Länder einmal eine gewisse Größe und Macht erreicht haben, diese keinen Grund mehr sehen mit anderen gemeinschaftlich etwas zu erreichen, sondern nur noch an sich selbst denken. Dabei ist es egal welches Gremium es betrifft. Sei es COP30, G20, UN, internationaler Gerichtshof und andere. Die Europäer haben immer noch nicht kapiert, dass sie mit ihrer mittelalterlicher Kleinstaaterei den Großmächten wie China, Russland und USA nichts entgegensetzen können.  Wann bilden sie eine wirkliche Union, die dann in der Weltpolitik und der in der Weltwirtschaft etwas zu sagen hätte? Zusammen wäre Europa mit ca. 450 Millionen Einwohnern, und das beinhaltet nur die Einwohner der EU, eine Macht, die politisch, wirtschaftlich und auch militärisch Gewicht hätte. Aber da ist noch ein langer, ein sehr langer Weg hin, insbesondere auch weil die anderen Großmächte intrigieren und alles tun, um ein solch geeintes Europa zu verhindern.

G20 beginnt, COP30 endete heute.
Wie oben schon erwähnt erwarteten etwa 95% der Befragten einer Umfrage, dass nichts vernünftiges dabei herauskommen würde (siehe weiter oben). Sie sollten recht behalten. Die Ölproduzenten wie Saudi-Arabien, Russland, China und andere haben natürlich eine Erklärung abgelehnt, die den Ausstieg aus fossiler Energie festschreibt. So gab es einen  Kompromiss den man sich hätte sparen können. Ich will da gar nicht näher darauf eingehen. Außer Spesen nichts gewesen. Und die stellen bei etwa 50.000 Teilnehmern sicher ein gar erklecklich Sümmchen dar.

Der kleine Curupira muss wohl weiterhin bitterlich weinen.

Sonntag, 23. November 2025
Nach vier Wochen bin ich endlich wieder einmal zu Hause. Ellen hat mich Gott sei Dank gleich wieder erkannt.

Das Wetter ist hier auch nicht besser als in Hainsfarth.

Und auch um das Weltklima, sowohl meteorologisch als auch politisch, ist es schlecht bestellt. Ein Gipfel jagte den nächsten. Zuerst der COP30, dann der G20 gefolgt vom EU-Afrika Gipfel. Der November war ja ein richtiger Gipfelmonat. Alle drei Gipfel waren nicht gerade mit Erfolg gekrönt, besonders nicht für die Europäer, welche sowieso mehr mit Putins, äh Trumps Friedensplan beschäftigt sind und dabei nicht wahrhaben wollen, dass sie sowohl Trump als auch Putin am Arsch vorbei gehen.
Schwamm drüber.

Freitag, 28. November 2025
Weihnachten nähert sich mit brachialer Gewalt wie man in den Geschäften und Supermärkten sehen kann. Nikoläuse und Unmengen von Weihnachtsartikel werden angeboten und seit Wochen werden wir mit Black Week und Black Friday Aktionen bombardiert. Und all das macht mir ein schlechtes Gewissen, weil ich so ein schlechter Konsument bin und nichts kaufe oder bestelle, anstatt meinen Beitrag zu leisten die Wirtschaft anzukurbeln. Das Autoradio trau ich mich schon gar nicht mehr einzuschalten weil „drivin home for Chritmas„, „Feliz Navidad“ und so weiter scheinbar in Endlosschleife abgespielt werden.

Kein Zweifel, die Stade Zeit hat begonnen.

Wir waren heute zum Mittagessen bei Annabelle, Ben und dem kleinen Enzo. Wir erinnern uns, der kleine Enzo wurde etwa einen Monat vor meiner kleinen Lottie geboren. Heute, beim Besuch bei Annabelle und Ben habe ich Enzo zum ersten Mal gesehen. Wie nicht anders zu erwarten, geht es ihm gut, er wächst und gedeiht, und die beiden Eltern sind glücklich.

Nach dem Essen besuchten wir noch einen kleinen gemütlichen lokalen Weihnachtsmarkt am Mangfallplatz, ganz in der Nähe. Das war ein wirklich kleiner Markt, etwa 20 x 30 Meter groß. Er war bestückt mit kleinen Buden von lokalen Geschäften und Künstlern und er war von den Einheimischen gut besucht. Es gab auch Bratwurst und natürlich Glühwein, und das wars. Es ist halt nur ein kleiner Markt, der nur 3 Tage dauert. So soll ein Weihnachtsmarkt sein, nicht wie diese riesigen Veranstaltungen, die man sonst in den Großstädten überall findet. Natürlich haben die auch Vorteile, wie zum Beispiel ein viel größeres Angebot und Austeller die zum Teil von weit herkommen, wie zum Beispiel Glasbläser aus dem Bayerischen Wald oder Holzschnitzer aus dem Erzgebirge und andere.

Sonntag, 30. November 2025, 1. Advent

Ein gelungener Abschluss des Monats war das Kolbermoor Treffen. Als treue Leser wisst ihr ja, dass wir, einige Freunde und Freundinnen aus der Studienzeit, uns seit langer Zeit immer ein paar Mal im Jahr treffen. Ich freue mich immer wieder auf diese Zusammenkünfte. Es ist schön so nette Freunde zu haben, und das schon seit sehr langer Zeit. Diesmal trafen wir uns bei Papa Franco in Obermenzing. Ich hatte eine wirklich tolle Pizza, sehr zu empfehlen. Gut belegt, dünner Teig und der Rand knusprig und innen fluffig. Herrlich. Danach Kaffee und Kuchen bei Dieter und Doris.
Ellen und ich mussten leider schon etwas früher weg, weil ich wieder einmal nach Hainsfarth musste während der Rest der Truppe noch einen Spaziergang durch Allachs Norden machte.

Als ich in Hainsfarth ankam war es schon dunkel und es weihnachtete.
Na ja, es ist ja schließlich der erste Advent.

November 2025

♦ Littlehampton ♦ Hainsfarth ♦ München ♦
♥ Lottie Hanna Grayce geboren ♥

10 Kommentare
  1. Heidemarie Haus
    Heidemarie Haus sagte:

    Ja herzlichen Glückwunsch Opa Johann. Ein unvergessliches Erlebnis, wenn man Großvater wird. Schade, dass die 4 x L doch so weit entfernt sind. Du bist ganz schön auf der Piste unterwegs. Ich bin leider erst jetzt dazu gekommen, deinen Bericht zu lesen. Wir haben immer noch Großbaustelle an unserem neuen zu Hause. Hoffe, wir sehen uns spätestens zur Kirschblüte in Franken. Liebe Grüße an Ellen und nach England.

    Antworten
    • Johann
      Johann sagte:

      Ja, da hast Du recht Das ist wirklich ein unvergessliches Ereignis. Ich bin froh, dass ich, wie schon damals bei Lily, während der Geburt in England sein konnte.
      Und ja, wäre schön wenn wir uns zur Kirschblüte wieder sehen können.
      Grüße, Johann

      Antworten
  2. Annemarie Rottner
    Annemarie Rottner sagte:

    Hallo Johann,
    das ist wieder ein ganz toller Bericht mit wunderschönen Fotos. Herzlichen Glückwunsch zu Lottie. Ich wünsche Dir und Ellen eine wundervolle Adventszeit.

    Antworten
  3. Ellen
    Ellen sagte:

    So many nice memories. And sharp observances about the sorry state of our political world. I would like to do away with almost all political systems. Problem is, I don’t know what to replace it with. The average person doesn’t want to take responsibility for making decisions, or making mistakes, so is happy to place the blame on some other fool he chose to represent him.

    Antworten

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